Adi Matzek mit Feuer

Corona Diary – Tag 61 – Musik Tipp

Bei meinem heutigen CD bzw. Interpreten Tipp ist es wiederum eine Begegnung bei einem Cateringauftrag,
die mich mit dieser lässigen Musik zusammengebracht hat.

Die Begegnung war in Linz in der ehemaligen Schlachthofhalle, die oft als Eventlocation genutzt wird.
Ich hatte die Ehre bei einem sehr besonderen Event, dem 20 Jährigen Bestehen der Firma als Teil eines sehr exklusiven Cateringteams mit dabei zu sein. 10 Top Haubenköche aus Österreich und Deutschland hatten jeweils ihren Cateringbereich, mit lässigen Flatscreens bestückte Zonen zeigten den geladenen Gästen die Produkte und den Werdegang der Cateringpersönlichkeiten. Wir hatten unsere spezielle Spanferkelzubereitung dabei. Der Firmenbesitzer hatte uns bei einem anderen Catering ein Jahr zuvor kennengelernt und
unsere Sau hatte es ihm angetan!!

Das dort gebotene Musikprogramm mit Live Acts und Persönlichkeiten stand dem kulinarischen Angebot in nichts nach. Es wurde wieder einer dieser Tage wo die Grillshow mit den Leuten verschmolz und die Zeit dahin schmolz, ein Gast kam bereits zum dritten Mal um eine Portion unseres Spanferkels und lobte dieses.
Der Kollege war rank und schlank, also keinesfalls Übergewichtig und für seine Figur hatte er einen überdimensionalen Appetit, das hatte ich auf jeden Fall bemerkt und abgespeichert. Das Lob tat natürlich gut und es war eine reine Freude hier in dem elitären Kreise zu arbeiten.

Die Stimmung war am überkochen als Miss Platnum auf der Bühne ihre Show abzog, die in dieser Halle eingebaute Anlage war die beste Anlage die ich jemals bei einer Veranstaltung gehört hatte. Derart auf dem Punkt und mit Punch ohne lästiges Dröhnen, das geht eigentlich gar nicht, es war wie in einem Studio auf den Punkt gebracht, nur überdimensional groß vom Sound.

Und auf einmal stand er auf der Bühne, mit einem „Retro Electro Swing Sound“, den ich bisher noch nie so gehört hatte. Diese Beats und diese Anlage – das war enorm und ist bis heute in musikalischer Hinsicht das beste Erlebnis das ich gehört habe. Aber wer war der Musiker, Interpret, DJ, der fast schüchtern mit einem Laptop eher hinten stand und mixte oder komponierte, dirigierte ist glaube ich das bessere Wort. Mit einer sehr zierlich Frontsängerin, ja schlank und zierlich habe ich gesehen und schreibe ich hier, doch die Stimme war überwältigend an Fülle, Facette und es sollte eigentlich Big Mamma da oben stehen oder zumindest Miss Platnum. Aber nein, diese zierliche Sängerin mit ihrem Lockenkopf gab dem Electro-Swing-Sound eine glasklare Stimme. Und jetzt erkannte ich erst – das war unser Gast mit dem überdimensionalen Appetit- der hier dirigierte.

„Welcher von den vielen Gästen an dem Abend?“ werden sie fragen. Ja, es war der eine, der dreimal Spanferkel abgeholt und derart gelobt hatte. Es war PAROV STELAR, also eigentlich Marcus Füreder und gebürtiger Linzer, Jahrgang 1974.

Sofort nach dem Konzert holte ich mir seine CD – es war die Doppel CD „COCO“ (2009), die er mir nach einer kurzen Wartezeit, ich war sicher etwas lästig, persönlich signierte. Diese CD habe ich einige Wochen danach einem sehr guten Freund geschenkt der sie hoffentlich noch in Ehren hält und wenn er sie in seinen
Copland CD Player einlegt, an unsere vielen gemeinsamen Abende mit dieser Musik denkt.

Seither habe ich alle CD`s von Parov Stelar erstanden und ich kann sagen, wir hatten damals vor über 10 Jahren schon einen Star von internationalem Format vor uns, der in Clubs in vielen Ländern ein angesagter Act war, weit bevor wir ihn in Österreich in einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen hatten. Eine sehr steile und coole Karriere und für mich ist er einer der Begründer des Electro-Swing-Sounds schlechthin.

Das Internet spielte bei der Verbreitung seiner Musik eine entscheidende Rolle. Videoclips, die mit seiner Musik unterlegt sind, wurden bisher über 150 Millionen mal aufgerufen und sein Electro-Swing Titel Catgroove in der Videoversion des Tänzers TSC Forsythe wurde auf YouTube bereits über 46 Millionen mal aufgerufen, bei der Filmdoku über Dirk Nowitzki „Der perfekte Wurf“ spielte seine Musik ebenfalls im Soundtrack.

Die meisten werden Parov Stelar mittlerweile bereits kennen, und diejenigen die ihn und seine coole Musik
noch nicht kennen haben jetzt eine sehr spannende Zeit vor sich!!